|
|
|
|
|
|
FAMILIENTHERAPIE / SYSTEMISCHE THERAPIE |
|
|
Menschen sind Individuen und soziale Wesen und leben in sozialen Beziehungen. Verhaltensweisen, Handlungen, Einstellungen, Gefühle, Erleben sind vor diesem Kontext zu verstehen und haben entsprechende Bedeutung. Systemische Therapie beschäftigt sich mit daher mit den Kommunikationsabläufen und Interaktionen in sozialen Systemen, seien es Paare, Familien, Gruppen, Betriebe oder Institutionen. Dabei sind die regelhaften Beziehungsmuster und gegenseitigen Bedeutungsgebungen bedeutsam, sowie die sich daraus ergebenden Aus- und Rückwirkungen. Eine zirkuläre Betrachtungsweise ist angebracht: Muster der Kommunikation zu identifzieren und sinnstiftender zu modifizieren.
Systemmitglieder eines Systems können sich beispielsweise gegenseitig darin unterstützen, individuelle Lösungen zu finden. Es kann aber auch mit Druck und Vorwürfen operiert werden um einander gefügig zu machen und damit das System kurzfristig zu stabilisieren, was langfristig zu ganz anderen Auswirkungen führen kann. Nicht selten finden sich offene oder verdeckte eskalierende Konflikte verbunden mit Allianzen und Aufträgen.
Ziel der Therapie kann sein, Bedürfnisse zu artikulieren und zu lernen, offener und wertschätzender miteinander zu kommunizieren als Basis eines fairen Aushandelns von begrenzten Möglichkeiten. Oft gilt es sich von schuldbelasteter Kommunikation zu lösen und statt dessen zu lernen konstruktiver miteinander zu kommunizieren: statt sich auf das Verstehen von Missverständnissen zu fokussieren, sich auf konkrete Lösungen einzulassen. Eine Voraussetzung einer gelingenden Paar- und Familientherapie ist daher insbesondere die Bereitschaft, gegenseitige Anklagen, (Selbst- und Fremd- ) Schuldvorwürfe zu unterlassen und statt dessen zu lernen konstruktiver und konkreter zu kommunizieren.
Systemische Therapien setzen die Teilnahme der Mitglieder eines Systems (Partner, Familie, Kollegen, ...) voraus. Mittlerweile hat die systemische Therapie die sozialrechtliche Anerkennung und kann daher als Krankenkassenleistung abgerechnet werden (2021).
|
|
|
|